Hamlets Rache. Krimi nach William Shakespeare.

Hamlets Vater, König von Dänemark, war kaum tot, Hamlet noch voller Trauer. Da heiratet Claudius, der Bruder des Toten, die Königinwitwe Gertrude und besteigt den Thron. Hamlet ist rat- und fassungslos. War sein Vater schon vergessen? Oder gar ermordet worden? Der Geist des Toten enthüllt dem Sohn die düstere Wahrheit um den Mord und verlangt von Hamlet, Rache zu üben. - Shakespeares Trauerspiel in 5 Akten, das 1602 in London uraufgeführt wurde, lässt in seelische Abgründe schauen. Ein schwieriges, dramatisches Stück mit zeitlos gültigen Bezügen zum Menschenleben. Jürgen Nolas Theaterbearbeitung hat das Stück nicht entdramatisiert, aber zu einem für Jugendliche fassbaren Maß gestrafft. Entstanden ist ein Krimi, ein Thriller mit vielen Toten, der von Seelenleid, Hass, Intrigen und Verrat erzählt, von Liebe, die sich nicht erfüllen darf, von menschlich-sinnlicher Schwäche und wenig Hoffnung. Die Audio-Fassung des Schauspiels lässt den Blick auf die Bühne nicht vermissen. Die Sprecher sind professionell, mit wenigen, klaren, doch unaufdringlich eingeschobenen Erzählpassagen werden Zusammenhänge geknüpft, Szenen- und Personenwechsel begleitet, um das fehlende Bühnenspiel zu ersetzen. - Eine gelungene Inszenierung; wenn auch keine leichte Kost. (ge)

Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Vierteljahresliste 3/03.