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Brundibár. Oper für Kinder

In einem jüdischen Prager Waisenhaus wurde die kleine Oper 1942 uraufgeführt. Kurze Zeit später fanden sich Künstler und Kinder im KZ Theresienstadt wieder. Die Oper wurde neu erarbeitet, über 50mal aufgeführt, schließlich für Propagandazwecke missbraucht. Man ließ sie 1944, um unbeschwertes Lagerleben vorzutäuschen, vor einer Kommission des Internationalen Roten Kreuzes aufführen und im Nazifilm "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" dokumentieren. - Erzählt wird von Pepicek und Aninka, die singend Geld für ihre kranke Mutter verdienen wollen. Doch der Leierkastenmann Brundibár duldet sie nicht. Katze, Hund und Spatz rufen alle Kinder zusammen. Gemeinsam vertreiben sie Brundibár. - Eine zeitlose Fabel aus Worten und einer Musik, die mal sperrig, mal eingängig Orchester-, Solo- und Chorpassagen verknüpft, Figuren und Stimmungen zeichnet, jubelnd endet. "Gemeinsam sind wir stark, so lässt sich das Böse besiegen". Für die Kinder von damals, von denen kaum eines überlebte, war "Brundibár" mit seiner symbolhaften Botschaft weit mehr als eine liebenswerte Kinderoper. Sie half ihnen, für wenige Stunden ihre gegenwärtige Not zu vergessen. - Um die Kulisse von "Brundibár" wissend, bleibt heute beim Hören nur die Betroffenheit (Besprechungstext zur 1., jetzt vergriffenen CD-Aufnahme, die mit dem Stuttgarter collegium iuvenum entstand. Edition abseits 1999). - Die neue CD-Aufnahme - mit bestens ausgestattetem informativem Booklet - dokumentiert eine Aufführung des Hamburger "Christianeum"-Gymnasiums 2007. Sie erwuchs in Zusammenarbeit des Kunstpädagogen Ivo Petrlik, der den Librettisten Hoffmann von früher kannte, und seinem Musikpädagogenkollegen Dietmar Schünecke. Eine faszinierende, großartige Leistung aller Beteiligten, allen voran der Schüler aus den Klassen 6-8! Ergänzt wird die CD-Aufnahme mit Erläuterungen Ivo Petrliks und einer Lebensskizze Zvi Cohens, der als 12-Jähriger die Aufführungen in Theresienstadt miterlebte. (ge)

Dauer
50 Minuten
Autor/Quelle
Krása, Hans (Musik); Hoffmeister, Adolf (Text)
Sprecher
Chor und Orchester des Hamburger Gymnasiums Christineum
Verlag

Hörcompany

Jahr
2008