Was konnte Kant, was ich nicht kann?

Szenische Lesung Der Junge Toni fragt einen bekannten Autor, der auch Bücher über Philosophie schreibt, nach ganz vielen Dingen. Und so sieht sich Manfred Geier gezwungen, Tonis Fragen kindgerecht zu beantworten. Die beiden befassen sich in ihren Gesprächen mit den wichtigsten Denkern der Antike und der Gegenwart: mit Aristoteles, Platon, Sokrates, Pascal, Kant, Wittgenstein und Popper. So erklärt Geier Toni zum Beispiel die drei Welten Poppers, also warum sich Tiere und Menschen ähneln und worin sie sich unterscheiden und nimmt dabei letztlich Bezug auf Kants zentrale Frage: Was ist der Mensch? Außerdem beschäftigen sich die beiden mit dem Verhältnis von Sprache und Lüge. Darf man lügen? Kant hatte dazu eine ganz dezidierte Meinung: man darf es nicht! Aber er versuchte es in seiner Tugendlehre grundsätzlich als Philosoph zu klären – für uns heute bisweilen schwer nachvollziehbar, aber schließlich war Kant kein Verhaltensforscher und an den psychologischen Auswirkungen von Lügen interessiert. Und schließlich setzen sich die beiden über eine der wohl wichtigsten philosophischen Fragen auseinander: wie frei der menschliche Wille wirklich ist. Die Lesung des gleichnamigen Buches ist hier dialogisch angelegt und greift damit ein Prinzip Platons auf, über Dinge nachzudenken. So sind die vielen schwierigen Ideen und Gedanken leichter zu verstehen. (ber)