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"Zu einer Zeit, in welcher Juden, Christen und Moslems tief verfeindet waren..." Es scheint, dass sich manche Thematik auch in über zweihundert Jahren nicht erledigt. Lessings "Nathan" ist jedenfalls hochaktuell, wenn man ab und an die Nachrichten liest, sieht oder hört. Ebenso der "Tell", schließlich geht es da um "ein einig Volk von Brüdern", das eine Tyrannei abschüttelt und ohne Rücksicht auf das Individuelle Neues initiiert und Altes reinstalliert. Und der "Faust": der Kampf des Bösen gegen das Gute und die Suche nach der Definition menschlichen Glücks ist zeitlos. Drei klassische Dramen, bemerkenswert kompakt und überzeugend nacherzählt von Barbara Kindermann, einfühlsam rezitiert von Hans Eckardt. Frau Kindermann gelingt das Kunststück, die Texte auf das Wesentliche zu reduzieren und in gelungener Weise Paraphrase und Originalzitate zu verbinden. Unbestritten, dass die Stücke inhaltlich, sprachlich und kulturhistorisch relevant sind und der Jugend vermittelt werden sollten, fraglich, ob die Zielgruppe diese Absicht würdigt, außer, sie möchte sich die Lektüre der Originaltexte ersparen und trotzdem im Unterricht textsicher wirken. Auf der anderen Seite kann man denen, die mit den Harry-Potter-Bänden durch sind, den Faust als wirklich passende Alternative anbieten, immerhin geht's auch hier um Zaubersprüche, Hexen und Spuk - vielleicht klappt's ja. Insgesamt jedenfalls sehr empfehlenswert. (wg) s.a. Kindermann: William Shakespeare u.a.
Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen 2000 .