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Damit Kinder leben können. Max und Maya in Lateinamerika

Die Kinder Max und Maya unternehmen statt der üblichen Familien-Urlaubsfahrt eine imaginäre Traumreise nach Südamerika. Eingebettet in diese Rahmenhandlung vermitteln Hörspielszenen Wissenswertes über das Leben von Kindern in der sogenannten "Dritten Welt". Aspekte wie "Kinderarbeit" dort werden ebenso angesprochen wie "Fairer Handel" hier als eine Möglichkeit, Zeichen der Solidarität zu setzen. Dass versucht wird, diese für Schulen oder Kirchengemeinden durchaus relevanten Themen kindgerecht zu präsentieren, ist grundsätzlich zu begrüßen. Ob allerdings dieses musikalische Hörspiel dafür den richtigen Ton findet, muss bezweifelt werden. Den Kindern werden Dialoge in den Mund gelegt, die zu offensichtlich bestimmte Sachinformationen transportieren sollen und als solche nicht dem natürlichen Reden und Denken von Kindern entsprechen. Noch krasser tritt die absichtsvolle Belehrung in den Lieder zutage. Diese wollen allesamt im gefälligen Popsound bequem ins Ohr gehen und geraten somit stellenweise in krassen Widerspruch zur Grausamkeit der besungenen Realität. Der melancholische Klang einer Panflöte reicht eben nicht, um das Leid von lateinamerikanischen Straßenkindern authentisch darzustellen. Wohl mag das die zuhörenden Kinder am CD-Player emotional berühren und sich vielleicht als "Schlager" einprägen, aber eine realistische Vorstellung von der Situation der sogenannten "Freunde" im anderen Teil der Welt, bleibt dabei auf der Strecke. Und das trägt weder zur Aufklärung noch zur Toleranz für andere Kulturen bei. (sb)

Dauer
50 Minuten
Autor/Quelle
Fietz, Siegfried; Dicker, Daniela
Sprecher
Truckenbrodt, Chris-Robin u.a.
Verlag

Abakus 1999

Jahr
1999