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Reise gegen den Wind

1945: im österreichischen Laa nahe der tschechischen Grenze stranden die Flüchtlinge auf ihrer Flucht gen Westen. Auch der der elternlose 12-jährige Bernd, genannt Primel, und seine Tante Klara müssen sich für unbestimmte Zeit einrichten, bis sie weiterreisen können. Der Krieg ist aus, doch die Welt noch in Unordnung. Für Primel ist diese zeitlose Zeit des Wartens ein Abenteuer, aufregend schön mit Hund, Freunden und atemberaubenden Fahrten auf der Draisine, beängstigend angesichts verbotener Funde im Wald und schießender Russen, unheimlich und reizvoll zugleich anseiten des ''fabelhaften'', zwielichtigen Herrn Meier, der Primel heute aus Gefahren rettet, morgen zum gefährlichen Botengang missbraucht, schließlich tot im Wald aufgefunden wird. - Härtlings autobiographisch bestimmte Nachkriegsepisode ist klar und dicht erzählt. Sie spiegelt Nachkriegszeit, Entwurzelung, Hoffen und Bangen, skizziert Milieu und Menschen hautnah. - Nur von wenigen Klangpassagen unterbrochen, liest Ulrich Mühe mit feinem Gespür für die Zwischentöne, die leicht ironischen Brechungen, in denen Perspektiven, Anspielungen, Stimmungen, Überlebensstrategien erfasst sind. Auch in der Lesung üerzeugt die Balance zwischen Abenteuer, historischer und zugleich zeitlos aktueller Momentaufnahme. (ge)

Hörbuchbestenliste von hr2 und Börsenblatt 5/02.

Dauer
140 Minuten
Autor/Quelle
Härtling, Peter
Sprecher
Mühe, Ulrich
Verlag

Patmos

Jahr
2002