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Henning Mankell ist in erster Linie als Autor spannender und recht illusionsloser Kriminalromane bekannt, seine Kinderbücher haben eine andere, sanftere Diktion. In der vorliegenden Geschichte bekommt Lukas zu seinem sechsten Geburtstag von seinen Eltern einen kleinen schwarzen Kater, Munkel, schwarz wie die Nacht, den er schnell lieben lernt. Bald darauf, kurz vor Lukas' erstem Schultag, verschwindet das Tier, der Junge ist verzweifelt und beginnt eine schwierige, abenteuerliche Suche, die zwar nicht zum gewünschten Erfolg führt, ihm aber zu mancher Erkenntnis verhilft: Ein nerviger älterer Bruder kann zeitweise auch ganz nett sein, abzuhauen ist ganz schön schwierig, ein Briefwechsel mit dem Regenwetterland, wo die wilden Schirme wachsen, ebenso, und ein Schulbeginn ist nun wirklich nicht einfach. Ein teils melancholischer Weg zur Erfahrung, welche Dinge im Leben wirklich wichtig sind. Mankell versteht es überzeugend, die Realität aus (einer möglichen) Sicht eines Sechsjährigen darzustellen, nicht zuletzt das macht die Geschichte auch für Erwachsene sehr reizvoll. Antje van der Ahe liest die Geschichte so gefühlvoll, wie es die Thematik verlangt, die Klaviermusik von Gideon Sperling umrahmt stimmig die Kapitel. (wg)
Universal 2001 (Deutsche Grammophon. Herbst)