Schwarze Spuren

Vom 12-jährigen Waisen und Druckerlehrling, der in Londons düsteren Gassen des 19.Jahrhunderts tief in die Unterwelt mit ihren zwielichtigen Gestalten, den Ganoven, Dieben, Drogendealern, Mördern und verdeckten Polizisten eintaucht und in der Jagd nach einem entlaufenen Verbrecher bald selbst zum Gejagten wird. Wer jagt hier wen? Und Warum? Wer ist Freund? Wer Feind? Nur mit Nick, dem gleichaltrigen Jungen aus dem finsteren Kellerloch kann er sicher sein. Doch dessen Vater ist ein gewalttätiger Maat. - Filmreif ist dieser Krimi vor historischer Kulisse, belebt von skurrilen Figuren. Das Milieu ist so dicht gezeichnet, dass man es mit allen Sinnen zu erfassen glaubt: Stimmungen, Armut, Ängste und Intrigen, immer wieder die üblen Gerüche, Licht und Schatten, Gefahren, Gewalt hinter allen Ecken und dazu das Rätseln um die gestohlene Kamelfigur aus dem ostindischen Handelssegler "Sonne von Kalkutta". Immer wieder gerät Mog in die Falle. - Die Lesung scheint so ruhig und schöpft doch eine immer stärkere Kraft und Spannung aus der Handlung. Alles lebt. Man wird bald vergessen, dass hier kein Junge wie der Druckerlehrling, sondern eine junge Sprecherin die Erzählerrolle übernommen hat. (ge) Hörbuchbestenliste von hr2 und Börsenblatt 8/05.