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Lyrik - wer traut sich da noch ran nach verkrampften Schulinterpretationen oder superklugen Analysen? Lyrik nervt. Unverdaulich. Die einen mag auch Thalmayrs Einführung nerven; die anderen wird sie begeistern. Lyrik gehört zum Alltag, so seine Devise. Kinderverse, Werbung, Song-Texte, Kitsch und Kunst, alles ist gereimt... So macht er launig mit Gedichten unterschiedlichster Art vertraut, schummelt trotzdem Fachwissen hinein. Er weckt Lyrik zum Leben. Alles wird durchsichtig: Klang und Rhythmen, Versmaß und Reimformen, das Spiel mit Worten, Sinn, Bildern, Verfremdungen, Lautem und Leisem und dem, was sich nur im Druckbild formiert... Fachbegriffe und Merktricks, sogar die hohe wissenchaftliche Sprache, mal ernst, mal ironisiert, wird hier zum Spaß. - Um vieles einprägsamer wird alles, wenn man nicht nur liest, sondern auch hört: Enzensberger gibt sich als Lockvogel, bindet nahtlos O-Töne mit den Comedian Harmonists, Dichterstimmen, gekonnte Rezitationen großer und kleinster Gedichte wichtiger und unbekannter Dichter ein. "Lyrik nervt" ist sicher kein Lehrbuch der Dichtkunst; eher ein lehrreiches Spiel zum Neugierigmachen. Dabei sind Schnitzer, Lücken und eigene Regeln erlaubt. (ge)
Der Hörverlag