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Die 11-jährige Jessi lebt mit der Mutter im nordostdeutschen Küstendorf. Den Vater kennt sie nicht und sehnt sich doch nach ihm. Sie spricht nicht darüber, auch wenn jeder im Dorf es weiß es und munkelt. Nur mit dem Stein, den Jessi am Strand findet, kann sie reden, auch über ihre Sehnsucht. Für sie ist er das Herz des Piraten, ist lebendig, wärmt, spricht. Er erzählt von den guten und bösen Seiten seines Lebens, hört Jessi zu. Doch sie muss Abschied nehmen am Ende, wie auch vom Vater, dem Zirkusreiter Jakko, der überraschend auf prächtigem Schimmel auftaucht und ebenso schnell wieder verschwindet. Das schmerzt. Aber Jessi ist reifer, innerlich frei geworden, kann sich dem zuwenden, was kommen mag. - Der Roman ist herb und poetisch zugleich, gehört zu den schönsten, tiefsten Texten Benno Pludras, der 2004 für sein Gesamtwerk den Sonderpreis zum Deutschen Jugendliteraturpreis bekam. Voller Symbolkraft sind seine Bilder, gefasst in eine sparsame, wiegende Sprache. Menschen, Milieu und Miteinander, die knappen Worte, das Schweigen, die klare, innige Mutter-Tochter-Beziehung spiegeln sich darin. Während Christian Wolff mit wechselnder Stimme liest, werden sie alle lebendig: die wache, empfindsame Jessi, der spottende Hannes Hüsing, die kreischende Möwe, der behäbige Pirat und die Erzählworte, die führen, verbinden, versöhnen.(ge)
Terzio 2006