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Das Grimmsche Märchen bildet den Kern dieses Opern-Märchens. 1913 schrieb der russische Komponist César Antonowitsch Cui (1835-1918) seine Oper mit bewegten, zum Teil auch verspielten Melodien, einfachen Texten und farbiger Musik. Zu den gängigen Orchesterinstrumenten gehören hier auch, schon ungewöhnlicher, Gitarre, Saxophon und Akkordeon. - Linde von Keyserlingk hat die Oper in eine Hörspielrahmenhandlung eingebunden, die einen spielerischen Zugang ermöglicht. Der kleine Hans, der nicht weiß, wo sich sein Kater herumtreibt, legt sich traurig zu Bett und beginnt zu träumen: sein Kater, nun als "Gestiefelter Kater", lässt ihn an seinen Märchenabenteuern teilhaben. Ein lebhaftes Hin und Her zwischen den Bühnen beginnt: hier das Opernmärchen - mit Arien, Orchester und dem gestiefelten Kater als Märchenhelden, dort Hans und der Kater im Zwiegespräch. Es gibt Gelegenheit, das Operngeschehen zu erklären und witzig zu kommentieren. Die Parallelität von Hörspiel und Oper verlangt vom Hörer Flexibilität; zumal die Rollen des sprechenden und singenden Katers mit verschiedenen Interpreten (Opernsängerin und Kind) besetzt sind. Wird diese Hürde genommen, bietet das Märchen, dessen eigenständige, jeweils sorgfältig durchkomponierte Teile geschickt verknüpft sind, eine anspruchsvolle, doch farbige Einführung in klassische Musik. Der Titel ist leider vergriffen, möglicherweise aber noch in Bibliotheken und/oder antiquarisch zu finden.
Patmos 1999