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"Eine Heldin bin ich nicht," hat Miep Gies gesagt, "wir taten unsere Menschenpflicht: anderen helfen, die in Not sind." Es hätte sie das eigene Leben kosten können. 1909 in Wien geboren, kam sie 10-jährig im Zuge einer Kinderlandverschickung nach Holland. Sie blieb. 1933 begann sie in der Amsterdamer Gewürzfirma zu arbeiten, die Otto Frank nach seinem Fortgang aus Frankfurt leitete. Miep wurde und blieb die engste Vertraute Otto Franks, seiner Frau Edith und der beiden Töchter Margot und Anne, versorgte die Familie, als sie im Amsterdamer Achterhuis in der Prinzengracht untertauchte. Ihr Freund und späterer Mann Henk van Sanden (alias Jan Gies) stand ihr zur Seite. Doch sie konnten ihre "Untertaucher" nicht vor Entdeckung und dem Gang in die Konzentrationslager schützen; nur Otto Frank überlebte. Annes Tagebuchaufzeichnungen hat Miep Gies gerettet. Es wurde weltweit zu einem der wichtigsten Zeitdokumente. - Der Bericht von Miep Gies rührt an. Er spiegelt das Ungeheuerliche jener Hitler- und Kriegsjahre, Judenhass und -verfolgung, die nach Holland überschwappten, schildert die Not, Nachkriegszeit, Neuanfang und Ausblick - und mittendarin, als seien sie selbstverständlich, Widerstand, Mut und Menschlichkeit. Christine Razum nimmt den bescheidenden Erzählton auf; frei jeder Theatralik zieht sie in Bann. (ge)
Steinbach