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Der Franzose Orsenna machte mit seinem Buch der (französischen) Sprache eine lehrreiche Liebeserklärung, ohne die Hintergründe der Grammatik auszulassen. Bewundernswert die Übersetzerleistung: ihr ist zu verdanken, das dies auch im Deutschen funktioniert. Die Handlung erzählt von den Kindern Jeanne und Thomas. Als Schiffsbrüchige landen sie, ihrer Sprache beraubt, auf einer seltsamen Insel, auf der die Wörter miteinander leben. Durch Begegnungen mit seltsamen Zeitgenossen lernen die Kinder, wieder mit ihrer Sprache umzugehen und dies auch noch bewusster: sie haben die Schönheit der Grammatik und der Sprache neu erkannt. - Nach einem gelungenen Auftakt, der schwärmerischen Schulstunde der jungen Lehrerin über die Magie der Sprache, verliert die Geschichte nach dem Schiffsuntergang an Spannung, trotz der Menge guter Ideen auf der Insel, auf der die Wörter eine eigene Stadt haben, u.a. mit einem Krankenhaus für schlecht behandelte Wörter. Auch die künstlerisch gelungene Umsetzung als szenische Lesung mit Musikcollagen und atmosphärischen Geräuschen kann darüber nicht ganz wegtäuschen. Hörenswert ist dies allemal - dazu die Sprecher Pirkko Cremer (Erzählerin/Jeanne), Dominik Freiberger, Friedhelm Ptok u.a. Empfehlenswert für alle, die über mehr als 500 Wörter herrschen wollen und über 10 sind und anspruchsvolle Unterhaltung schätzen. (kg)
Igel genius 2007