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Sie sind „liebevoll und brutal, großzügig und gierig, mutig und verzagt...“ (CD-Vorwort). So zeichnet Edmund Jacoby in seiner sprachlich klaren Nacherzählung die Götter und Helden der griechischen Mythologie. Er skizziert sie ohne Überhöhung und Idealisierung, fast „menschlich“ in all ihrer Zwiespältigkeit. Den Bogen spannt er weit, beginnt mit der Erschaffung der Welt und der Menschen (mit Kronos, Titanen und Prometheus), schließt mit der Irrfahrt und Heimkehr des Odysseus ab, fügt die Hauptgeschichten um Perseus, Herakles, Argonauten, Theseus, Theben, Troja ein, füllt sie nahtlos mit weiteren Episoden um Götter und Heldenfiguren auf. Schier unerschöpflich ist die Stofffülle. Es fällt schwer, all den Verwicklungen, der Dramatik, den Eskapaden der vielen Götter und Helden zu folgen (ein Namens- und Ortsregister im CD-Cover wäre da hilfreich gewesen!).
Stefan Kaminskis Lesung wirkt wie ein unendlicher Fluss, kaum dass er stimmlich flüsternd, zischelnd oder anders starke Akzente setzt; auch Musikspots sind nur sparsam gesetzt. So braucht er selbst und verlangt auch vom Hörer einen langen Atem. Ganz ohne Pathos fügt sich das Mosaik der griechischen Mythologie zum großen Bild zusammen. (ge)