Gepäckschein 666

Peter Pfannroth, bis vor  kurzem noch patenter Schuhputzerjunge vor dem Hamburger Hauptbahnhof, wird Page im vornehmen Hotel Atlantic. Für den jungen Hotelgast  Francis Overseas, dem er zur Seite gestellt wird, muss er gleich noch den Koffer vom Bahnhof holen. Dabei werden die Gepäckscheine 666 und 999 verwechselt – und der falsche Koffer steckt voller Geld! Sollte das Geld etwa aus dem dreisten Bankraub stammen, der kürzlich, als Filmaufnahme getarnt, vor aller Augen inszeniert worden war? Peter und Francis sind entschlossen, die Schurken zu fangen. – Der Kinderkrimi, 1953 entstanden, 1966 verfilmt, ist längst zum Klassiker geworden, erinnert an Kästners „Emil und die Detektive“. Milieu und Kulisse stammen aus vergangener Zeit. Der rasanten, hier geschickt gekürzten Story mit den pfiffigen Kinderhelden und urigen Erwachsenen zu folgen, ist freilich ein zeitloses Vergnügen auch noch für heutige Möchtegerndetektive! – Martin Baltscheit, als genialer Sprecher bekannt, zieht seine Hörer sofort in Bann. Er verfolgt mit hörbarem Vergnügen die Szenen im Hotel und draußen, verkörpert stimmgewandt kecke Jungen ebenso wie spleenige Hotelgäste, einen väterlichen Hoteldirektor samt Hoteldienern, einen polternden Polizeikommissar, gerissene Ganoven. Sie alle bekommen Leben und Stimme. Ein Funken Nostalgie und Jungenromantik in Milieu- und Figurenskizzen sei allemal erlaubt. (ge)