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Engelsnacht

Die „Sword & Cross-Schule“ für besonders schwierige Jugendliche ist die neue Lebensumgebung von Lucinda Price, genannt Luce. Aus den ersten Seiten erfährt der Leser, dass der Grund für die Unterbringung ein verhängnisvoller Brand sein soll, der zum Tod eines Jungen geführt hat. Schnell wird aber klar, dass weit mehr dahinter steckt, denn immer wieder ist von dunklen Schatten die Rede. Und was zunächst wie ein normales Zusammenraufen von schwererziehbaren SchülerInnen erscheint, entpuppt sich in der Folge als Aufdeckung dunkler Geheimnisse. Im Mittelpunkt dieser Entwicklungen stehen die unklaren Beziehungen zwischen Cam und Daniel, die sich beide für Luce interessieren. Luce kann sich zwischen beiden auch nicht so recht entscheiden, bis Daniel ihr sein Geheimnis anvertraut: Er ist unsterblich und seit er sich das erste Mal in sie verliebt hat, stirbt Luce alle 17 Jahre, nur um wiedergeboren zu werden und sich erneut in ihn zu verlieben. In ihrer Verzweiflung wendet sich Luce darauf an ihre Religionslehrerin Miss Sophia, die verspricht alles zum guten Ende zu bringen. Doch als Mitglied eines fanatischen Geheimbunds ist sie mehr am Tod Luce interessiert. In letzter Sekunde können Daniel, Arriane und Gabbe, allesamt gefallene Engel, Luce retten.

Eigentlich sind an der Geschichte nur der Anfang und das Ende so gestaltet, dass Spannung und Neugier aufkommt. Der Mittelteil schleppt sich dahin und man hat das Gefühl, er wird nur gebraucht, um die Fäden für Folgewerke irgendwie zu begründen. A propos „Begründung“: Logik oder eine sich kontinuierlich entwickelnde Handlung sind nicht gerade Stärke der Geschichte. Obwohl die Anstalt als intensiv videoüberwacht beschrieben wird, gibt es z.B. große unkontrollierte Bereiche am See oder auf dem Friedhof. Die Hauptperson entpuppt sich zudem als naives, gefühlsbetontes Ding, das nie auf der Höhe des Geschehens ist. Und die Geschichte selbst ist eigentlich vorhersehbar und wird nur die reizen, die sich vom Genre „Engel“ und nicht von den individuellen Schicksalen der Akteure angezogen fühlen. Es ist nämlich wie immer: Unscheinbares, leicht verwirrtes Mädchen, das vom eigenen Schicksal – im Unterschied zu manchen Mitmenschen - keine Ahnung hat, trifft auf interessanten Typ, in den sie sich verliebt. Der hat aber auch sein Geheimnis und kann nicht handeln, wie man es nach der normalen menschlichen Erwartung vermutet. Das Geschehen wäre zudem schnell auserzählt, wenn die beiden miteinander reden würden. Das wird allerdings die nicht stören, die sich eine Geschichte mit viel Gefühl wünschen, die ein sentimentales Leserinnenherz zum Träumen bringt. Sie kommen mit „Engelsnacht“ voll auf ihre Kosten, da die Autorin mit ihrem Stil kaum ein Klischee auslässt. Im Hörbuch kommt gerade dieser Effekt verstärkt zur Geltung, weil Julia Nachtmanns Leseanteil überdimensioniert ist. Sie versteht es, Stimmungen und Personen so vorzutragen, dass sie eindringlich wirken. Damit führt sie über manche langweilige Stelle unmerklich hinweg. Jacob Weigert wirkt dagegen weniger überzeugend, weil er beim Lesen ein weniger natürliches Timbre schafft. (ajum)

Bewertung der Auditorix-Jury

Die „Sword & Cross-Schule“ für besonders schwierige Jugendliche ist die neue Lebensumgebung von Lucinda Price, genannt Luce. Aus den ersten Seiten erfährt der Leser, dass der Grund für die Unterbringung ein verhängnisvoller Brand sein soll, der zum Tod eines Jungen geführt hat. Schnell wird aber klar, dass weit mehr dahinter steckt, denn immer wieder ist von dunklen Schatten die Rede. Und was zunächst wie ein normales Zusammenraufen von schwererziehbaren SchülerInnen erscheint, entpuppt sich in der Folge als Aufdeckung dunkler Geheimnisse. Im Mittelpunkt dieser Entwicklungen stehen die unklaren Beziehungen zwischen Cam und Daniel, die sich beide für Luce interessieren. Luce kann sich zwischen beiden auch nicht so recht entscheiden, bis Daniel ihr sein Geheimnis anvertraut: Er ist unsterblich und seit er sich das erste Mal in sie verliebt hat, stirbt Luce alle 17 Jahre, nur um wiedergeboren zu werden und sich erneut in ihn zu verlieben. In ihrer Verzweiflung wendet sich Luce darauf an ihre Religionslehrerin Miss Sophia, die verspricht alles zum guten Ende zu bringen. Doch als Mitglied eines fanatischen Geheimbunds ist sie mehr am Tod Luce interessiert. In letzter Sekunde können Daniel, Arriane und Gabbe, allesamt gefallene Engel, Luce retten.

Eigentlich sind an der Geschichte nur der Anfang und das Ende so gestaltet, dass Spannung und Neugier aufkommt. Der Mittelteil schleppt sich dahin und man hat das Gefühl, er wird nur gebraucht, um die Fäden für Folgewerke irgendwie zu begründen. A propos „Begründung“: Logik oder eine sich kontinuierlich entwickelnde Handlung sind nicht gerade Stärke der Geschichte. Obwohl die Anstalt als intensiv videoüberwacht beschrieben wird, gibt es z.B. große unkontrollierte Bereiche am See oder auf dem Friedhof. Die Hauptperson entpuppt sich zudem als naives, gefühlsbetontes Ding, das nie auf der Höhe des Geschehens ist. Und die Geschichte selbst ist eigentlich vorhersehbar und wird nur die reizen, die sich vom Genre „Engel“ und nicht von den individuellen Schicksalen der Akteure angezogen fühlen. Es ist nämlich wie immer: Unscheinbares, leicht verwirrtes Mädchen, das vom eigenen Schicksal – im Unterschied zu manchen Mitmenschen - keine Ahnung hat, trifft auf interessanten Typ, in den sie sich verliebt. Der hat aber auch sein Geheimnis und kann nicht handeln, wie man es nach der normalen menschlichen Erwartung vermutet. Das Geschehen wäre zudem schnell auserzählt, wenn die beiden miteinander reden würden. Das wird allerdings die nicht stören, die sich eine Geschichte mit viel Gefühl wünschen, die ein sentimentales Leserinnenherz zum Träumen bringt. Sie kommen mit „Engelsnacht“ voll auf ihre Kosten, da die Autorin mit ihrem Stil kaum ein Klischee auslässt. Im Hörbuch kommt gerade dieser Effekt verstärkt zur Geltung, weil Julia Nachtmanns Leseanteil überdimensioniert ist. Sie versteht es, Stimmungen und Personen so vorzutragen, dass sie eindringlich wirken. Damit führt sie über manche langweilige Stelle unmerklich hinweg. Jacob Weigert wirkt dagegen weniger überzeugend, weil er beim Lesen ein weniger natürliches Timbre schafft. (ajum)

Dauer
6:23:00
Autor/Quelle
Lauren Kate
Sprecher
Julia Nachtmann, Jacob Weigert
Jahr
2010
Hörbeispiel