Sturmhöhe

Die begabteste der drei Bronte-Schwestern, Lehrerin in einem Internat, schrieb 1847 ihren einzigen Roman. Er wurde zum Klassiker, wenn auch bei Erscheinen vom viktorianischen Publikum eher mit kritischem Unwillen aufgenommen. Was hier erzählt wurde, widersprach den damaligen konventionellen Maßstäben. Die Gutsherrentochter Catherine und Heathcliff,  das Findelkind aus den Liverpooler Slums, das Catherines Vater adoptiert hatte, wuchsen gemeinsam auf, entbrannten in Liebe zueinander, durften, konnten doch an Heirat nicht denken. Sie blieben zeitlebens hin- und hergerissen, selbst noch, als Catherine Edgar Lintons Frau wurde.  – Der Roman erzählt von den tragischen Verflechtungen der Familien Earnshaw auf dem Gutshof Wuthering Height und der Familie Linton, der das Herrenhaus Trushcross Grange gehört. Liebe, Eifersucht, Schikanen, Demütigungen und Hass ziehen sich hindurch, vergiften die Beziehungen über drei Generationen. Erzählt wird aus zwei Perspektiven: die Haushälterin Ellen Dean ist die jahrelange Zeugin all der Gefühlsverwicklungen, während der spätere Pächter von Trushcross Grange von all dem Geschehen aus der Distanz erfährt und entsprechend erzählt. Nicht ganz leicht dürfte es für junge Hörer sein, der dicht gewobenen, schicksalsträchtigen Handlung zu folgen. Doch ist der Roman bis heute ein wichtiges Beispiel klassischer Literatur der viktorianischen Zeit, der gleichwohl bereits viele moderne Züge zeigt. Packend, belebt liest Eva Mattes, lässt alles hautnah miterleben, während Wolfram Koch ruhig, verhalten staunend, fragend die Rolle des distanzierten Erzählers übernimmt. Ab 14. (ge)