Der Schiffsjunge

1787 stach die Bounty mit dem Kapitänleutnant William Bligh im Auftrag der königlichen Admiralität in See, um Brotfruchtbaumstecklinge von Tahiti zu den von Hungersnöten heimgesuchten britischen Kolonien der Antillen zu bringen. Unterwegs kam es wegen Unstimmigkeiten zwischen Kapitän und Mannschaft zur Meuterei. Bligh und 18 Gefolgsleute wurden in ein Beiboot ausgesetzt und kämpften 48 Tage auf See um ihr Leben, bevor sie Timor erreichten und endlich nach England zurückkehren konnten. Vier Männer überlebten die Odyssee nicht. So der historisch verbriefte Hintergrund für diese Geschichte, die hier aus der Perspektive des 14-jährigen Waisen  John Jacob Turnstile neu erzählt wird. -   Statt eine Gefängnisstrafe als Taschendieb anzutreten, kann John Jacob Turnstile als Schiffsjunge und Diener des Kapitäns Bligh auf der Bounty anheuern und damit zugleich der Drangsal im Jungenbordell entkommen. Doch auch das Leben an Bord ist voller Not und Strapazen. Behutsam steht der Kapitän dem Jungen letztlich als väterlicher Freund zur Seite.  Spannend, in dramatischen, auch harten Bildern und Szenen wird in dieser Seefahrergeschichte von Streit, Quälereien, Strapazen erzählt, von Abenteuern auf fremden Südseeinseln, schließlich von Meuterei und der Südsee-Odyssee der Verlierer im viel zu kleinen Boot. Als Kulisse schimmert die Historie mit ihrem gesellschaftlichen Gefüge und Kolonialdenken durch, Charaktere bekommen in Florian Lukas’ Stimme neues Leben. Hautnah teilt er das Schicksal des Schiffsjungen, gibt Verzweiflung, Aufbegehren, Prahlerei und Phantasieträumen, auch Mut und Tapferkeit Ausdruck. Ab 12 (ge)