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Ringel, Rangel, Rosen

Hamburg 1961/62:  In den Behelfshäusern am Deich scheint das Nachkriegsleben heil. Das Wirtschaftswunder kündigt sich an. Die Kinder genießen die Sommeridylle. Die 13-jährige Karin könnte glücklich sein, tauchten da nicht die Fragen nach damals auf, den Juden, dem Krieg, nach Schuld oder Unschuld der Eltern. Die Eltern weichen den Fragen aus. Im Familienalbum sind Fotos herausgerissen. Warum? - Eine verheerende Sturmflut lässt alles vergessen. Entsetzliche Nacht- und Tagstunden harrt Karin mit der alten Domischkat auf dem Hausdach aus, während das Wasser bis zur Regenrinne steigt, alles ringsum mit sich fortreißt. Schließlich Rettung, Notlager, Angst um Mutter und Bruder, die nicht da waren die ganze Zeit, nur der selbst beschworene Trost „aber Vati lebt, Vati ist auf der Werft...“. In der neuen Miethauswohnung geht der Alltag weiter. Doch nichts ist wie zuvor. Nur die alten Fragen bleiben, Karin muss Stellung beziehen. Meisterhaft spiegelt Ursula Illert in ihrer Lesung die inhaltliche und sprachliche Kraft dieses mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichneten Romans (Oetinger 2010). Alltägliches, Grauen, Ängste, Melancholie und Ausblick in einer aus den Fugen geratenen Kinderwelt spiegeln sich in ihrer Stimme, verdichten sich in Satz- und Gedankenfetzen des Kindes, das mit dem vertrauten Vers „Ringel, Rangel, Rosen“ gegen die Angst anschreit, doch kein Kind mehr sein kann. – Hervorragend! Ab 12. (ge)

Dauer
205 Minuten
Autor/Quelle
Boie, Kirsten
Sprecher
Ursula Illert
Verlag

Oetinger audio 

Jahr
2011
Auszeichnungen
Hörbuchbestenliste von hr2 und Börsenblatt 11/11