Der kleine Häwelmann

"Leuchte, alter Mond leuchte!" schreit der kleine Häwelmann, schläft nicht, bläst sein Hemdensegel auf, und das Bettchen beginnt zu rollen, die Zimmerdecke entlang, zum Fenster hinaus, über die Stadt. Der gute, alte Mond leuchtet. "Hast Du noch nicht genug?" fragt er. "Mehr, mehr", schreit der Häwelmann, rollt fort, an der Kirchturmspitze vorbei, über den Wald, bis ans Ende der Welt, in den Himmel, dem Mond übers Gesicht. Das ist zu viel! Der Mond leuchtet nicht mehr. Die aufgehende Sonne wirft den kleinen Häwelmann einfach ins Meer. "Wenn Du und ich nicht gekommen wären...." - Mit tiefer, ruhiger Stimme spannt Hannelore Hoger ihren Erzählfaden, knüpft mit wechselndem Tonfall lebendige Rede ein, ist mal Häwelmann, mal der sanfte Mond, krähender Hahn auf dem Kirchturm oder maunzende Katze im Wald.... Sanft wie eine Gute-Nacht-Geschichte (seit Generationen bekannt), dann wieder lebhaft wie ein Traum fließt die Erzählung dahin, konzentriert sich in Musik und Liedern, mal frech und witzig, mal eher besinnlich. Schließlich gleitet die Geschichte, gestrafft jetzt, mitsamt Liedern noch einmal vorbei und verengt sich am Ende im Lied. Alle Achtung vor dem kleinen Sänger! Er meistert, hier und da im Wechsel mit dem Erwachsenen, bestens die Rhythmen und Melodien. (ge)