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Ein Herrscher muss befehlen, ein Diener gehorchen! Der Sultan sitzt tagaus, tagein hoch oben auf seinem Kissenstapel und lässt sich von seinen vielen Frauen, den Kissenspenderinnen, und seinem Diener bedienen. Rauf und runter hieft der mit der Seilwinde alles, was der Sultan begehrt, und auch ihn selbst. Der Diener ist willig, doch ungeschickt, lässt jedesmal die Winde los, und alles und jedermann, der Sultan voran, kracht auf den Po. Drum schilt der Sultan ihn "Kotzbrocken"; und hat doch seinen Spaß an der Abwechslung. Irgendwann wird es dem Diener zu viel; peu à peu bringt er dem Sultan, diesem egozentrischen, verwöhnten, herrischen Kindskopf, der noch nie eine Küche oder ein Telefon gesehen, sich noch nie selbst ein Bad bereitet hat, bei, dass es noch anderes im Leben gibt. Auch ein Diener hat seine Ehre und kann ein Freund sein. - Die lächelnd verhaltenen Worte der Erzählerin, die quicklebendigen der Spieler (Spitzensprecher allesamt!), dazu Geräuschfetzen und witzige Instrumentalmusiktakte hier, die naive Weltsicht des Sultans und das Kontern des Dieners da, der stete Erzählrhythmus, Wortwitz, Komik und Weisheit dort - alles verbindet sich fein und heiter in diesem vergnüglichen Hörstück. (ge)
SWR, Baden-Baden