Der Vogelkopp

Mitten im Winter fand er das Nest mit den frisch geschlüpften Vögelchen. Er konnte die Vogelmutter und ihre Brut doch nicht erfrieren lassen! Er steckte das Nest kurzentschlossen unter seine Mütze. Nie mehr wird er sie absetzen! Weder zum Gruß vor der Hohheit, noch des nachts im Bett. Von da an galt der Mann als Narr. Er verlor Stellung, Haus und Eheweib - und hätte fast seinen Kopf verloren. Denn auch vor der Königin wollte der Narr seine Mütze nicht ziehen. Die Königin aber hatte eine Schwäche für Käuze... - Es ist zu begrüßen, dass das noch zu DDR-Zeiten entstandene Hörspiel nun aus dem Archiv herausgeholt und als MC auf den Markt gekommen ist! Denn es ist ein Hörspiel von großem Reiz. Vielschichtig, märchenhaft, mit tief versteckter, einst politisch aktueller, doch letztlich zeitloser Wahrheit erzählt es von Macht und Unterwerfung, von Außenseitertum, von einem, der sich tyrannischen Herrschaftsallüren nicht beugt. Das Hörspiel ist sprachlich wie dramaturgisch fein gemacht, ist spannend, farbig, hervorragend gesprochen und voll eindrucksvoller Bilder. Doch nicht immer gewinnt einer wie der "Vogelkopp" am Ende die Königskrone. (Mit kleinem Bastelbogen im Cover aus Pappe). (ge)