Die goldene Gans - neu erzählt von Ute Kleeberg

„Rückt alle ein bisschen zusammen und macht es Euch gemütlich. Ich will Euch ein Märchen erzählen: Das Märchen von der goldenen Gans.“ – Es erzählt, wie der Jüngste von drei Brüdern, den alle nur den Dummling nannten, beim Holzschlagen eine goldene Gans im Baumstumpf fand, weil er gutmütig mit einem alten Männchen im Wald sein Vesperbrot geteilt hatte. Der Dummling nahm die Gans mit, kehrte im nächsten Gasthaus ein. Dort wollte die Wirtstochter sich eine goldene Feder rupfen – und blieb kleben. Wer sie lösen wollte, blieb ebenfalls haften, einer nach dem anderen. Der Dummling zog weiter, die Gans unterm Arm, die lange Menschenkette hinter drein. So kam er zum Schloss, wo der König dem, der die in Schwermut verfallene Prinzessin zum Lachen brächte, seine Tochter zur Frau versprach. Als sie den Dummling mit seinem Tross sah, verfiel die Prinzessin in herzhaftes Lachen. Doch drei Aufgaben musste der Dummling noch erfüllen, bei denen das Männlein im Wald half, bis er tatsächlich die Prinzessin gewann, glücklich mit ihr lebte und ein weiser König sein Leben lang wurde.  Nuanciert und behutsam in Etappen wird die kluge Geschichte von Matthias Brandt gelesen. Im Wechsel dazu schieben sich Passagen aus Theodor Kirchners (1823-1903) kammermusikalischen Kompositionen „Bunte Blätter op. 83“ und der Serenade „Cantabile-un poco animato“ für Violine, Violoncello und Klavier ein; hier ein Zwiegesang, dort eine Humoreske, ein Scherzino, ein Lied ohne Worte…. Die Musik, die Johannes Brahms als das „Zarteste vom Zarten“ lobte, fügt sich mit der Erzählung zum wunderschönen, anrührenden Märchen aus Klang und Wort. Ab 5. (ge)