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Paule Papagei. Warum kein Schwein sein Ferkel schlägt

"Ich heiß Paule und bin ein grüner Papagei...", entwischt aus der offenen Käfigtür, "hui, so schnell flieg ich vorbei....". Der ohrwurmartige Refrain seines Songs durchzieht und gliedert das ganze Musical. Paule genießt seine Freiheit und sucht doch ein neues, liebevolles Zuhause. Aber hinter allen Fenstern, in die er schaut, gibt es nur Ärger, Streit, seelischen Druck und Aggressionen. Wo Tim und Sina sich ständig zanken, die Mutter ihren Frust herausschreit, wo Susanne sich unter der Schimpferei der Eltern duckt, wo Thomas wegen schlechter Schulleistungen eine Standpauke anhören muss und mit Hausarrest, Fußball-Verbot u.a. bestraft wird, da will der Papagei nicht bleiben. Im Supermarkt kommen die Eltern ins Gespräch, beginnen nachzudenken, der Zorn verfliegt; Paule hat da ein bisschen per Lautsprecher mitgemischt. Auch die Kinder auf dem Schulhof sprechen ihre Alltagsprobleme durch. Wenn alle sich ein bisschen mühen, freundlich zu sein, zu verstehen und zu helfen, dann müsste es doch gehen! So geschieht es. Und Paule findet, was er gesucht hat. - Prall ist die Musik, handfest nach Pop-Musik-Art komponiert, doch eigenständig und in Stimmung und Tempi abwechslungsreich. Die Interpretation mit Chor und Soli ist frisch und schwungvoll. Weniger versiert klingen die gesprochenen Dialoge, die im steten Wechsel mit den Song-Passagen inszeniert sind. - Gesehen aus sicherer Papageien-Beobachterperspektive, liefert das Stück eine klare, durchaus moralische Botschaft; sie ist zwar plakativ, doch nachvollziehbar, knüpft an drastischen Negativseiten des realen Kinderalltags an, weist Wege. Ein Appell gegen Gewalt und für mehr gegenseitiges Verständnis zwischen Eltern und Kindern. (ge)

Dauer
55 Minuten
Autor/Quelle
Fietz, Siegfried; Dicker, Daniela
Sprecher
Nufer, Armin u.a.
Verlag

Abakus 2001

Jahr
2001