Die Schöne und das Biest. La Belle et la Bete

Irgendwann im 18.Jahrhundert auf einer Überfahrt nach Amerika, weiß der Cover-Text, wurde das Märchen erzählt und anonym aufgezeichnet. Es berichtet von der schönen Tochter, die, um den Vater zu retten, sich in die Hände eines Scheusals begibt. Der Vater hatte aus dessen Garten eine weiße Rose für die Tochter daheim gepflückt und sollte mit seinem Tod dafür büßen, es sei denn eine der Töchter würde ihn auslösen - mit ihrer Liebe. - In einfachen Worten, in kurze Phasen gefasst, wird das Märchen hier nacherzählt. Den Akzent aber setzt die Musik, komponiert für die Reihe der Kinder- und Familienkonzerte der Kulturabteilung Bayer / Leverkusen, uraufgeführt im September 2000. Das Werk entstand in Zusammenarbeit des Kölner Jazzmusikers und Komponisten Norbert Stein nebst Pata-Ensemble mit der Lyoner Musikkooperative ARFI und dem Trompeter Jean Mereu, der auch die Texte, deutsch und französisch, einrichtete. Begleitet wurde das multimedial mit prächtig gemalten Bildszenen und Videoanimationen inszenierte Projekt von der WDR3-Kindermusiksendung "Papageno" (Redaktion: Dr. Ulrike Gruner). Die CD allerdings konzentriert sich auf Wort und Musik. Niemand vermisst die Aktionen und Bilder. Aber man muss sich einlassen auf dieses Werk. Es bietet zeitgenössische Musik, die (nicht nur) für Kinderohren ungwohnt, doch voller neuer Reize ist. Wunderschöne Melodien, experimentelle Klänge und Dissonanzen, improvisierte Musik, Jazz, Elektronik und Klangskulpturen, gespielt mit Saxophon, Trompete, Posaune, Flöten, Schlagzeug und Perkussion, sind die Elemente. Die Komposition und Interpretation ist kunstvoll und anspruchsvoll, ungemein ausdrucksstark, lässt viel Raum für eigene Phantasien. Ein reich illustriertes Booklet im Cover informiert über Werk und Projekt. - Außergewöhnlich! (ge)